Mahnwache gegen Hinrichtungen im Iran

Am 29. Juli, dem Jahrestag des Beginns des Massakers an 30.000 gefangenen Menschenrechtlern im Jahr 1988, haben Exiliraner und Unterstützer von Verein Welle vor dem Sitz der UNO in Genf eine Mahnwache abgehalten.

Sie appellierten an den UNO-Generalsekretär Herrn Guterres und an die UNO-Hochkommisarin für Menschenrechte, Frau Bachelet und forderten die sofortige Entsendung eines Untersuchungskomitees, um ein erneutes Massaker an inhaftierten Menschenrechtlern in den iranischen Gefängnissen zu verhindern. Ausserdem forderten sie, dass die Akten über die Verbrechen der Mullah-Diktatur, besonders die Rolle von Raisi, dem sog. derzeitigen Präsidenten des Regimes, in Bezug auf das Massaker von Tausenden Menschen in den Jahren 1988 und 2019, dem UNO-Sicherheitsrat übergeben werden.

Bijan, der selbst einer der Zeugen des Massakers von 1988 war, erklärte: "Wir haben heute, zum Jahrestag des Massakers an 30.000 politischen Gefangenen im Jahr 1988 und wegen der hohen Zahl an Hinrichtungen in den letzten Monaten und wegen der Repression gegen Frauen im Iran hier in Genf eine Mahnwache mit Ausstellung. Es hat jetzt angefangen zu regnen und es erschwert unsere Arbeit, aber wir müssen und können unter allen Bedingungen die Stimme der iranischen Bevölkerung sein."

Razieh, eine ehemalige politische Gefangene, sagte: "Vor 30 Jahren wurden an diesem Tag 30.000 unschuldige Menschen zum Galgen geführt. Aus Anlass dieses Jahrestages sowie wegen unserer Forderung nach Gerechtigkeit haben wir uns hier versammelt. Zu dieser Zeit hat Raisi viele unschuldige Gefangene hinrichten lassen und wir zeigen hier in dieser Ausstellung die Bilder einiger der Opfer. Uns kümmert weder Regen noch Schnee und wir verlieren nicht einen Augenblick, um die Stimme der iranischen Bevölkerung zu sein."

Das Mullah-Regime hat in den letzten Wochen aufgrund der sich immer mehr ausbreitenden Bürgerproteste die Repression im ganzen Land verstärkt, um damit diese Bürgerproteste zu verhindern. Verein Welle hat aus Solidarität mit der Bevölkerung im Iran und mit den unterdrückten iranischen Frauen in den Gefängnissen gegen die unmenschlichen Hinrichtungsurteile mehrere Aktionen durchgeführt, um auf diese Weise die Stimme der iranischen Bevölkerung der internationalen Öffentlichkeit zu Gehör zu bringen.Die Mahnwache-Teilnehmer forderten die UNO auf, sich für einen sofortigen Stop von Hinrichtungen im Iran einzusetzen sowie auch um die Verurteilung der Verantwortlichen des Massakers von 1988, die nach wie vor im Amt sind, zu erreichen.