Flut in mehreren Städten im Iran - Inhaftierung von Umweltaktivisten

Kavus Seyedamami„ der in einem Gefängnis inhaftiert war, ist im Jahr 2017 auf verdächtige Weise verstorben. Das Justizministerium erklärte öffentlich, dass es sich um " Selbstmord im Gefängnis" gehandelt habe.

Inhaftierte Umweltaktivisten

In den letzten Tagen wurden 21 Provinzen im Iran von einer Flutkatastrophe betroffen. Laut bisher eingegangener Berichte haben Hunderte von Menschen ihr Leben, ihre Häuser, Vieh, landwirtschaftlichen Boden sowie historische Kulturgüter, die nicht restauriert wurden, durch die Flut verloren.

Wegen der zerstörten Zufahrtswege war die Hilfsgüterzufuhr für die betroffenen Flutgebiete sehr erschwert. Der Mangel an Trinkwasser, Strom und Lebensmitteln bedeutet eine grosse Gefahr von Krankheiten und Seuchen für die überlebenden Menschen, die in diesen Gebieten eingeschlossen sind.

Die iranische Bevölkerung musste sich in den letzten Jahren an unterlassene Hilfeleistungen des Mullah-Regimes in Notsituationen gewöhnen. Darum versuchen die Menschen mit Solidarität und menschlicher Hilfe sich gegenseitig zu unterstützen. Aber die Untätigkeit des Regimes hat die Wut der Bevölkerung noch vermehrt und zeigt sich in den kontinuierlichen Bevölkerungsprotesten.

Die Mullah-Diktatur hat in all den Jahren seiner Herrschaft mit dem ständigen Eingreifen in die Natur und Umwelt, wie u. a. mit der Abrodung ganzer Wälder sowie mit dem Bau von Staudämmen und der Umleitung von Flüssen, die die Pasdaran absichtlich zu ihrem Nutzen vorgenommen haben. 2018 mussten wir als Zeuge das Ausmass dieses Vorgehens bei der Flutkatastrophe in Shiraz sehen und müssen nun miterleben, wie Iran immer mehr anfällig für solche Naturkatastrophen wird. Das Mullah-Regime massakriert nicht nur die junge Generation, sondern sie zerstört auch immer mehr die Natur und Umwelt im Iran.
Iranische Umweltaktivisten haben wiederholt auf die Zerstörung der Wälder durch das Regime hingewiesen und gewarnt, welche Veränderungen und verheerenden Folgen das für den Boden und die Natur hat. Eines der jüngsten Beispiele ist der Verkauf der Erde in den Wäldern im Norden von Iran, der dazu geführt hat, dass ein grosser Teil der Wälder dieses Gebietes zerstört wurden.

Die Mullah-Diktatur hat viele der Umweltaktivisten verhaftet und mit Folterungen physischem und psychischem Druck ausgesetzt.

U. a. die Umweltaktivisten Kaveh Madani, Farshid Haki und Kavus Seyedamami. Kavus Seyedamami„ der in einem Gefängnis inhaftiert war, ist im Jahr 2017 auf verdächtige Weise verstorben. Das Justizministerium erklärte öffentlich, dass es sich um " Selbstmord im Gefängnis" gehandelt habe. Aber die Familie von Kavus, seine Kollegen und seine Freunde bezweifeln die Wahrheit dieser Aussage.

Zu den weiteren Umweltaktivisten, die in Gefängnissen inhaftiert sind, gehören:

Taher Ghadirian, ein junger Wissenschaftler, der 2008 einen Preis der UNESCO erhielt.
Nilufar Bayani, Wissenschaftlerin der UNO
Human Djokar, Leiter des internationalen Projekts zum Schutz von Gepard im Iran
Sepideh Kashani, Wissenschaftlerin der Universität für Umwelt und Natur
Amir Hossein Khaleghi, bekannter Umweltaktivist, der Viehzüchter in einem Naturschutzgebiet davon überzeugen konnte, ihre Viehzucht in ein anderes Gebiet zu verlegen.
Morad Tahbaz, ein iranischer Geschäftsmann, der seinen ganzen Besitz für den Schutz von Naturschutzgebieten im Iran einsetzt.
Kaveh Madani, Doktor in Naturwissenschaften und Leiter des Umweltministeriums im Iran.

Tausende von Iranern und Familienangehörigen fordern die Freilassung dieser Umweltaktivisten, die sich jetzt seit mehr als 4 Jahren in den Gefängnissen des Regimes befinden. Verein Welle verurteilte dieses unmenschliche Vorgehen sowie die Natur- und Umweltzerstörungen durch das Regime, mit internationalen Kampagnen und Veröffentlichungen, um das Leben dieser Umweltaktivisten zu retten. Ausserdem bemühen wir uns, die Stimme der Flutopfer und ihrer Familien zu sein und setzen alle unsere und internationale Möglichkeiten zur Unterstützung ein und bitten auch Sie, uns für dieses Ziel zu helfen.

Ebenfalls appellieren wir an die internationale Gemeinschaft sowie an Menschenrechts-, Natur- und Umweltorganisationen, dieses unmenschliche Vorgehen der Mullah-Diktatur zu verurteilen und schnelle Hilfe für die von der Flutkatastrophe betroffene Bevölkerung im Iran, zu leisten.