Javaid Rehman, verurteilt die Hinrichtungen von Demonstranten und politischen Gefangenen

- Besorgnis über die hohe Zahl  an Hinrichtungen besonders der geheimen Hinrichtungen von Demonstranten, die an den Bürgerprotesten im Iran teilgenommen hatten
- Verurteilung der Hinrichtung von Navid Afkari und Mostafa Saheli wegen ihrer Teilnahme an Demonstrationen 
- Besorgnis über die Situation in den Gefängnissen besonders wegen der Pandemie-Krise
- Grosse Besorgnis über die Hinrichtung von Kindern durch die iranische Diktatur

Javaid Rehman, UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtssituation im Iran, äussert in einem Bericht an die 46. Tagung des UN-Menschenrechtsrates seine Besorgnis über die hohe Zahl von Hinrichtungen im Iran, insbesondere die Hinrichtungen von Teilnehmern an den jüngsten Protesten, und spricht in dieser Hinsicht von einer grossen Gefahr.
Javaid Rehman berichtet:
„Diese Hinrichtungen sind Verletzungen der internationalen Menschenrechte, sie wurden nach unfairen Gerichtsverfahren ausgeführt, was eine Verletzung des Rechtes auf Leben bedeutet.“
Der Sonderberichterstatter äussert seine Besorgnis in Bezug auf die geheimen Hinrichtungen von Teilnehmern an den Bürgerprotesten:
“Diese Hinrichtungen finden nach unfairen Prozessen und der systematischen Anwendung von Folter, um Geständnisse zu erhalten, statt. Am 12. September 2020 wurde Navid Afkari ohne Vorankündigung heimlich hingerichtet. Afkari hatte an den Protesten im August 2018 in Shiraz teilgenommen. Mustafa Salehi wurde wegen seiner Teilnahme an den Demonstrationen im Dezember 2017 und Januar 2018, nach einem Jahr im Einzelhaft, im August 2020 heimlich hingerichtet.
Der Prozess, der zu Hinrichtungen von Demonstranten führen könnte, wird fortgesetzt wie in Behbahan, Teheran und Isfahan. Behörden können schwere Strafen, einschliesslich der Todesstrafe, einsetzen, um Dissidenten zu unterdrücken.
Es gibt Hinweise darauf, dass Sicherheitskräfte während der landesweiten Demonstrationen im November 2019 Schusswaffen eingesetzt haben, was einen schwerwiegenden Verstoss gegen die internationalen Menschenrechtskonventionen darstellt. "Sicherheitskräfte geniessen bisher Immunität und wurden nicht zur Rechenschaft gezogen."

Der UN-Sonderberichterstatter ist besorgt über weitere Berichte:"Es gibt weiterhin Verstösse gegen die Rechte der Teilnehmer an Bürgerprotesten, sowie schweren Strafen gegen sie."
In den Tagen nach den Protesten sollen Revolutionsgarden Häuser, Krankenhäuser, Schulen und Arbeitsplätze durchsucht und Demonstranten, darunter auch Kinder, festgenommen haben.
Die Inhaftierten wurden an geheimen Orten ohne Zugang zu einem Anwalt festgehalten und in Einzelhaft, ohne Wasser und Nahrung, schwerer Folter und Einzelhaft ausgesetzt.
Javaid Rehman äussert sich ausserdem besorgt darüber, dass während der Proteste im November 2019 das Regime in einer beispiellosen Art und Weise eine Internet-blockade durchgeführt hat und die Bevölkerung daran hinderte, Informationen ins Ausland zu übermitteln.
In den letzten Monaten gab es in verschiedenen Sektoren mehrere Streiks von Arbeitern, die vom Regime auf starke Resonanz gestossen sind. 
Javaid Rehman weist in seinem Bericht auf die Hinrichtung von Kindern im Iran hin und schreibt: "Der Sonderberichterstatter ist zutiefst besorgt über die Fortsetzung der Hinrichtung von Kindern. Von Januar bis Dezember 2020 wurden mindestens drei Kinder hingerichtet, und jetzt befinden sich mehr als 85 weitere in der Todeszelle."
Der UN-Sonderberichterstatter schreibt in Bezug auf die Corona-Ausbrüche: "Regierungsgefängnisse sind seit Langem überfüllt und es gibt grosse Hygienemängel. Dies sind ernsthafte Hindernisse für die Bewältigung von COVID-19 in Gefängnissen."