Konferenz in Genf dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen

Am 1. Februar 2018 fand eine Konferenz in Genf dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen unter Beteiligung einer Reihe von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) die dem beratenden Ausschuss der Vereinten Nationen angehören, statt.
An dieser Konferenz nahmen die wichtigsten internationalen Fürsprecher, ehemalige politische Gefangene, Zeugen und die Familien der Märtyrer des Massakers an politischen Gefangenen von 1988 teil. Die Anwälte und andere Teilnehmer betonten die Notwendigkeit einer Untersuchung der Verbrechen des Regimes und die Verurteilung der Verantwortlichen. Die Teilnehmer dieser Konferenz forderten auch die Strafverfolgung derjenigen, die für die Tötung und Unterdrückung der Demonstranten Ende 2017 verantwortlich waren und forderten die Freiheit aller inhaftierten Protestanten. Zahlreiche Täter des Massakers von 1988 sind nach wie vor im Dienst und trugen an der Zerschlagung der oben genannten Proteste bei. 
Der Welle-Verband hat die Konferenz zur Unterstützung der Rechte der Opfer und der Inhaftierten, bei den großen Protesten im Iran Ende 2017, gesponsert. Bei dieser Sitzung haben mehrere Familienmitglieder der Märtyrer des Massakers von 1988 ausgesagt.
Taher Boumedra, der ehemalige Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Irak, wies auf die fortgesetzte Untätigkeit in Anbetracht des Massakers von 1988 hin und betonte, dass „die Verbrechen des Regimes gegen die Protestanten im Januar 2018 sind eine Offensichtlichkeit dieser Tatsache“.
Kirsty Brimelow, eine bekannte britische Anwältin, Queen's Counsel (Kronanwältin) und Vorsitzende der Rechtsanwaltskammer der Menschenrechtskommission der Anwaltsvereinigung England und Wales, stellte ihre Anklage gegen die Täter des Verbrechens, im Namen aller Opfer des Massakers von 1988 und ihrer Familien, vor. Aufgrund von Khomeinis krimineller Fatwa, Montazeris Briefen, der Tonaufnahme des Treffens von Montazeri mit vier der Täter und den Geständnissen der Regierungschefs, kam Frau Brimelow zu dem Schluss, dass was 1988 vorgefallen sei, sei in der Tat ein Beispiel für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie wies darauf hin, dass angesichts der Tatsache, dass sich diese Täter immer noch in hohen Positionen des Ajatollah-Regimes befinden, die Verbrechen von 1988 bis heute im Iran fortbestehen.
Kirsty Brimelow wies auf die in großem Ausmaß angelegten Verhaftungen während des jüngsten Aufstandes des iranischen Volkes und der Tötung etlicher Demonstranten im Gefängnis hin, welches die Wichtigkeit betont, die Straflosigkeit der Verantwortlichen dieser Verbrechen zu beenden.
Auf dieser Konferenz sagten eine Reihe Zeugen des Massakers von 1988 aus:
Mostafa Naderi, ein ehemaliger politischer Gefangener und Zeuge des Massakers von 1988, sagte: „Wie ich von anderen Mitgefangenen gehört hatte, gab es in allen Zellen des Evin-Gefängnisses 12.000 Gefangene, von denen nur 250 überlebten.“

Yahya Shojai sagte: „Meine Tochter Nasrin wurde bei diesem Massaker hingerichtet. Mein Neffe, Ghorban, wurde eingesperrt und seine Strafe war schon vorbei und er sollte entlassen werden. Aber er wurde nicht nur nicht freigelassen, er wurde auch noch hingerichtet.“

Sima Mirzayi sagte: „Dies ist ein Bild von 14 Mitgliedern meiner Familie, von denen sieben unter Khomeinis Fatwa hingerichtet wurden, obwohl sie ihre Haftstrafen absaßen.“

Jean Ziegler, der Vizepräsident des Menschenrechtsausschusses, untersuchte das Massaker von 1988, auf Grundlage einer Liste von Namen und Anmeldedaten von zwanzigtausend Opfern der religiösen Diktatur des Iran.
Jean Ziegler sagte: „Das iranische Volk hat sich wieder erhoben. Heute stehen wir vor einer neuen Generation, jungen Menschen, die ihr Leben mit Protesten riskiert haben. Natürlich tun sie dies, um gegen die unerträgliche Wirtschaftslage und die Korruption der Ajatollah zu protestieren, aber ihre weit tiefer greifenden Reize sind die Märtyrer von 1988. Sie fordern Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Die Märtyrer von 1988 sind ganz gewiss einflussreiche Figuren für sie.“
Jean Ziegler sagte am Ende seiner Rede: „Die Vereinten Nationen müssen einen besonderen Schutz bilden, um diese Unbezwingbarkeit [der Regierungsoberhäupter] zu beenden, welches eine Schande für die Menschheit ist.“
Tahar Boumedra legte einen Bericht über die Sitzung vor, in dem er zu dem Fazit kam, dass die Reporter der Vereinten Nationen einzeln oder gemeinsam dazu verpflichtet seien, die notwendigen Maßnahmen bezüglich dieser Verbrechen gegen die Menschheit zu ergreifen. Darüber hinaus müssen sie besondere Maßnahmen fordern, die dem Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte obliegt. Er betonte, dass der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte verpflichtet sei, einen konkreten Untersuchungsausschuss zur Beurteilung dieses Falles zuzuweisen.
Eric Sotas, ehemaliger Präsident der Weltorganisation gegen Folter, forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Verbrechen des Ajatollah-Regimes während des Massakers von 1988 zu untersuchen. Er fügte hinzu, dass der Kampf gegen die Unbezwingbarkeit die einzige Stärke sei, um die Wiederholung solcher Verbrechen zu verhindern.  
Geoffrey Robertson, ehemalige erste Präsident des Sondergerichts der Vereinten Nationen für Sierra Leone, erklärte, dass es für das Massaker von 1988 keine Entschuldigung gebe. Er forderte den Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Iran auf, einen unabhängigen Untersuchungsausschuss zu erbitten.
Prof. Eric David, renommierter Menschenrechtsanwalt, behandelte ausführlich die geltenden internationalen Gesetze. Er akzentuierte, dass was sich 1988 im Iran ereignete, auf der Grundlage von Artikel 9 der Vereinbarung von Rom, tatsächlich ein Verbrechen gegen die Menschheit sei und dass die Vereinten Nationen ein unabhängiges Komitee für Ermittlungen bilden müssten.