„Wir setzen unseren Widerstand fort“

Die Bevölkerungsbewegung im Iran geht weiter ...

Roya Heshmati, eine Frauenrechtlerin, wurde verhaftet, nachdem sie ein Foto ohne Kopftuch in den sozialen Medien gepostet hatte. Sie wurde von der Justiz des iranischen Mullah-Regimes zu 74 Peitschenhieben verurteilt. Roya hat nach ihrer Auspeitschung ihre Geschichte und ein Foto, dass ihren Rücken zeigt, mutig in sozialen Netzwerken veröffentlicht, was viele Reaktionen hervorgerufen hat und zeigt, dass das Mullah-Regime den Widerstand dieser Generation nicht länger mit Repression brechen kann: 
„Ich habe heute Morgen einen Anruf von der Justizbehörde erhalten, mit der Aufforderung zur Vollstreckung des Urteils, zu erscheinen. Ich ging zum Gerichtsgebäude. Als wir das Eingangstor passierten, legte ich mein Kopftuch ab. Ein Vollzugsbeamte kam und sagte: Zieh dein Kopftuch an und folge mir. Ich sagte, ich werde das nicht tun. Er: Du hast gesagt, dass du das nicht tun wirst?! Ich werde dich auspeitschen, damit du weisst, wo du bist. Ich werde eine neue Anklage verfassen, und du kannst für weitere vierundsiebzig Peitschenhiebe unser Gast sein. 
Trotzdem habe ich das Kopftuch nicht aufgesetzt. Sie legten mir Handschellen an und zogen mir das Kopftuch über den Kopf. Eine Eisentür wurde geöffnet. Die Wände des Raumes waren aus Zement. Eine vollständige mittelalterliche Folterkammer. Ich musste mich auf eine Pritsche legen. Es wurde mir ein Schal auf den Kopf gelegt. Der Mann nahm eine schwarze Lederpeitsche aus einer Peitschen-Halterung hinter der Tür, drehte sie zweimal um seine Hand und kam auf mich zu. Er begann mich mit der Peitsche zu schlagen, auf meine Schultern, auf meinen Rücken, auf meine Hüften, auf mein Gesäss, auf meine Beine und dann begann er wieder von vorne. Ich habe die Anzahl der Schläge nicht gezählt. Ich sang ein Lied... Möge nach der schwarzen Nacht der Sonnenaufgang folgen ... Das hat den Folterer wütend gemacht.
Dann war es vorbei und sie verliessen mit mir diese Kerkerzelle. Ich liess sie überhaupt nicht merken, dass ich Schmerzen hatte. Diese Leute sind viel zu unbedeutend. Sie brachten mich zum Richter, eine Wärterin stellte sich hinter mich und passte auf, dass ich nicht mein Kopftuch abnehme. Aber als wir dann bei der Tür des Richterzimmers waren, warf ich mein Kopftuch auf den Boden. Die Wärterin befahl: Setz dein Kopftuch auf. Aber ich setzte es nicht auf, sie zog es dann mit Gewalt auf meinen Kopf. Der Richter sagte: Wenn man anders leben möchte, könne man im Ausland leben. Ich sagte, dieses Land ist für alle da. Er sagte das Gesetz muss befolgt werden. Ich sagte, lasst das Gesetz seine Arbeit machen, wir aber werden unseren Widerstand fortsetzen. Sobald wir aus dem Zimmer herauskamen, nahm ich das Kopftuch wieder ab.“