Dringende Massnahmen zur Lebensrettung von Toomaj

Dringende Massnahmen zur Lebensrettung von Toomaj , Künstler und politischer Gefangener im Iran Der 33-jährige Künstler und Rapper Toomaj Salehi wurde am 24. April zum Tode verurteilt, das Todesurteil gegen ihn ist allerdings noch nicht rechtskräftig. 

Toomaj Salehi, ein 33-jähriger Maschinenbauingenieur, der sich auf die Herstellung von medizinischen Industriekomponenten spezialisiert hatte, ist ein beliebter iranischer Rapper, der durch seine gesellschaftskritischen Songs und seine Kritik an der Politik des iranischen Regimes bekannt wurde. Er ist im Gefängnis von Dastgerd in Isfahan inhaftiert.
Seine Lieder finden sowohl innerhalb als auch ausserhalb Irans Beachtung. Für seinen Einsatz für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und die Förderung des Friedens durch Kunst und Lyrik erhielt er den „Cultures of Resistance Award“.

Er sieht seine Aufgabe darin, den Menschen Mut und Hoffnung zu geben. „Wovor habe ich Angst? Ich habe nur Angst, ein Feigling zu sein“, sagt er. Nach einem Jahr Gefängnis und schweren physischen und psychischen Misshandlungen wurde ein Todesurteil gegen ihn verhängt, das eine Welle internationaler Verurteilungen auslöste.

Die UNO-Untersuchungskommission forderte „dringend“ die „sofortige und bedingungslose“ Freilassung von Toomaj Salehi:
„Wir verurteilen die Todesstrafe für Toomaj Salehi aufs Schärfste. Wir fordern seine sofortige Freilassung“, twitterte das Büro des US-Sonderbeauftragten für den Iran. „Dies sind die jüngsten Beispiele für den brutalen Missbrauch der eigenen Bürger durch das Regime, die Missachtung der Menschenrechte und die Angst vor dem demokratischen Wandel, den die iranische Bevölkerung anstrebt.“ Auch UN-Experten forderten die iranischen Behörden auf, das Todesurteil aufzuheben.
AFP - Agence France Presse berichtete am 25. April 2024, dass Frankreich am Donnerstag die von einem iranischen Gericht verhängte Todesstrafe gegen den Rapper Toomaj Salehi, der die seit 2022 andauernden Proteste gegen das Regime massiv unterstützt hatte, als „inakzeptabel“ verurteilte. „Frankreich verurteilt dieses Urteil aufs Schärfste, das noch zu zahlreichen anderen Todesurteilen und ungerechtfertigten Hinrichtungen im Zusammenhang mit den Protesten von 2022 im Iran hinzukommt“, äusserte das französische Aussenministerium in einer Erklärung und bezeichnete Salehi als „engagierten Künstler“.
Auch viele andere Medien, darunter die NZZ vom 24. April, berichtete in diesem Zusammenhang: Am 26. April 2024 hat das „Revolutionsgericht“ der Stadt Isfahan ein Todesurteil gegen Toomaj verhängt. Er wird der „Korruption auf Erden“ beschuldigt. Das Regime will ein Exempel an diesem Rapper statuieren. Die Botschaft an seine Anhänger ist klar: Wer den Helden spielt, riskiert sein Leben.

Derzeit sind für Toomaj Telefonate und Besuche seiner Familie seit dem 28. April verboten. Und jeder Gefangene, der mit ihm spricht, wird zum Verhör gebracht. 
In einem Appell an die Vereinten Nationen am 26. April verurteilte Verein Welle die neue Welle von Hinrichtungen, einschliesslich dieses Hinrichtungsurteils, auf das Schärfste und forderte dringend Massnahmen, um die Verantwortlichen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Iran vor Gericht zu stellen.
Darüber hinaus hat Verein Welle mit einer dringenden Eilkampagne seine Bemühungen zur Lebensrettung von Gefangenen und zur Aufhebung von Todesurteilen, insbesondere im Fall von Toomaj Salehi, weiter verstärkt