Menschenrechtskonferenz im europäischen Sitz der UNO in Genf, 3. Oktober:

Aufruf an die internationale Gemeinschaft die Führer des Mullah-Regimes wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor den Internationalen Strafgerichtshof zu stellen

Dr. Tahar Boumedra, ehemaliger Direktor des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen

Sonja Biserko, Leiterin des Helsinki-Komitees für Menschenrechte

Kirsty Brimelow Casey, ehemalige Präsidentin der “British Association of Criminal Bars“

Neda Amani, Menschenrechtsaktivistin

Zeitgleich mit der 54. Sitzung des UNO-Menschenrechtsrats am Dienstag, dem 3. Oktober 2023 in Genf, fand eine Konferenz zur Analyse der Menschenrechtssituation im Iran unter der Herrschaft der Mullahs statt, die von Verein Welle mitorganisiert und gesponsert wurde. 
Auf dieser Konferenz, an der mehrere der prominentesten Juristen, internationale Experten und Menschenrechtsaktivisten teilnahmen, verurteilten die Redner die zunehmende Unterdrückung der iranischen Bevölkerung durch das Mullah-Regime und forderten eine Verlängerung der Mission der internationalen Untersuchungskommission über die Verbrechen der Diktatur und die Aufhebung der Immunität der Führer des Regimes vor Strafe und deren Anklage vor internationalen Gerichten.
Unter den Rednern der Konferenz waren:
-    Sonja Biserko, Leiterin des Helsinki-Komitees für Menschenrechte
-    Kirsty Brimelow Casey, ehemalige Präsidentin der “the Criminal Bar Association of England and Wales” 
-    Tahar Boumedra, ehemaliger Direktor des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen im Irak und Direktor der „Gerechtigkeit für die Opfer des Massakers von 1988 in Iran“ 

sowie Vertreterinnen iranischer Frauen- und Jugend-Organistionen 
 
Dr. Tahar Boumedra: „Der unhaltbare Zustand der Straflosigkeit zeigt sich in der brutalen und tödlichen Unterdrückung der täglichen Proteste der Menschen im Iran. Der erste Schritt, um mit der Straflosigkeit umzugehen und Regime-Vertreter zur Rechenschaft zu ziehen, besteht darin, dass der UNO-Menschenrechtsrat die Mission der Untersuchungskommission über die Menschenrechtslage im Iran verlängert für eine umfassende und unabhängige Untersuchung der Repressionen und Verbrechen des Mullah-Regimes.“
Sonja Biserko sagte: „Eines der traurigsten Kapitel der zeitgenössischen Geschichte Irans ist die grosse Zahl aussergerichtlicher Hinrichtungen, die im Jahr 1988 stattfanden und innerhalb weniger Wochen zum Tod Tausender politischer Gefangener führten. Um den Zustand der Straflosigkeit zu durchbrechen, ist es unerlässlich, dass der UNO-Menschenrechtsrat die Mission der Untersuchungskommission verlängert, um die Unterdrückung der aktuellen Proteste durch das Regime zu untersuchen.“
Kirsty Brimelow Casey, ehemalige Präsidentin der “British Association of Criminal Bars“ sagte in ihrer Rede: „Nun sind 35 Jahre seit dem Massaker von 1988, das ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war, vergangen. Aber jetzt konnten Beweise gesammelt werden, die internationale Gerichtsverfahren ermöglichen. Die Vereinten Nationen und die Länder müssen handeln. Andernfalls wird sich die Geschichte weiterhin wiederholen.“
Neda Amani, Menschenrechtsaktivistin aus der Schweiz: „Einer der schwerwiegendsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen durch das Regime, sind seine Verbrechen an unseren Landsleuten in Belutschistan, die wir vom vergangenen Jahr an bis heute miterleben mussten. Ein fundamentales Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde im vergangenen Jahr an einem Tag begangen, als durch die Repressionskräfte der Mullah-Diktatur 120 Bürger in der Provinz Belutschistan auf der Strasse getötet und mehr als 300 Menschen verletzt wurden. Die Täter dieser Verbrechen wurden nie zur Verantwortung gezogen.“
Eine Konferenzteilnehmerin: „Willkürliche Festnahmen in den Städten Sistan und Belutschistan dauern bis heute an. Meine Cousine wurde im Alter von 20 Jahren während des Massakers von 1988 hingerichtet. Sie war eine junge Frau, die in der Universität Flugblätter verteilt und an Protesten gegen die Diktatur teilgenommen hatte. Sie war mehrere Monate im Gefängnis und wurde zunächst freigelassen. Doch im Sommer 1988 beschloss sie, das Land zu verlassen, um ihre Aktivitäten im Ausland fortzusetzen. Aber das Regime verhaftete sie erneut und sie wurde kurz darauf ohne Gerichtsverfahren und ohne Benachrichtigung ihrer Familie hingerichtet. Bis heute weiss niemand, wo ihre Grabstätte ist. Es ist an der Zeit, dass die Vereinten Nationen weitere Mechanismen zur Bekämpfung dieser Verbrechen einführen, so wie letztes Jahr eine Untersuchungskommission zur Menschenrechtslage im Iran eingesetzt wurde.“